Vorherige Spiele


   Kurztabelle RL-Nord

  REV Bremerhaven 33
  Hamburger SV 1b 27
  ASV Hamburg  21
  Bremer EC 1b Pirates  15
  EHC Tdf. Strand 06 1b 13
  Harsefeld Tigers 11
  SC Langenhagen Jets 6

Young Tigers am Wochenende:

 

30 Jahre Eishockey im TuS Harsefeld
(auf Basis eines Berichtes von Egbert Bollmann (Zeitraum 1980 – 2003), ergänzt von Peter Falten (Zeitraum 2003 – 2010)

Während der über 100 Jahre, die der TuS Harsefeld die deutsche Sportlandschaft bereichert, wurde über mehr als ein Viertel dieser Zeitspanne dieser von einer für Norddeutschland doch recht selten anzutreffenden Sportart begleitet: dem Eishockey. "Schuld" an dieser Tatsache hatten Ende der 70er Jahre die damals in der Gemeinde bzw. Samtgemeinde politisch Verantwortlichen, die sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, statt einer "x-ten" Schwimmhalle in der Region lieber eine interessantere Alternative zu präsentieren, nämlich eine Eishalle. Dass dieser Entschluss richtig war, zeigt der nach wie vor ungebrochene Zuspruch, den diese Sport- und Freizeitstätte erfährt und deren Vorhandensein in erheblichem Maße zur Attraktivität Harsefelds beiträgt. Zwar war seinerzeit in erster Linie daran gedacht, allen großen und kleinen Schlittschuhläufern der näheren und ferneren Umgebung in den immer seltener werdenden "winterlichen" Wintern eine Heimstatt zu geben, doch mit ungeahntem Tempo etablierten sich auch die "richtigen" Sportarten der kälteren Jahreszeit in Harsefeld: Eiskunstlauf, Eisstockschießen und natürlich auch Eishockey.

Schon zwei Tage nach der offiziellen Einweihung der Eishalle fand am 17. Dezember 1979 unter der Leitung von Maren Gebhardt und Werner Hohmann ein erstes Eislauftraining statt und nur zwei Wochen später erblickt am 1. Januar 1980 die Eissportabteilung das Licht der Welt. Von da ab bittet der erste Eishockey-Übungsleiter Jendrich Myskivec jeweils Montagabends seine Mannen zum Training und bereits am 30. März wagte man sich an das erste Spiel, das vor über 250 interessierten Zuschauern gegen das Damenteam des DEC Hamburg mit einem klaren 9:1 für den TuS Harsefeld endete.

Die zweite Saison (1980/1981) begann im Oktober sogleich mit einem "Highlight": unter der Gesamt-Leitung des damaligen Eishockey-Bundestrainers Hans Rampf fand in der Harsefelder Eissporthalle ein Übungsleiterlehrgang mit 20 Teilnehmern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfahlen statt. Intensives Training und eine Reihe von Freundschaftsspielen kennzeichneten die weitere Entwicklung in diesem Winter, dessen krönender Abschluss ein in dieser Höhe völlig unerwarteter 12:6-Sieg am 28. März 1981 gegen die Mannschaft von Blau Gelb Adendorf war, die ja als Teilnehmer am Punktspielbetrieb auf wesentlich mehr Erfahrung zurückgreifen konnte. Da von Beginn an der Verein großen Wert auf intensive Nachwuchsarbeit legte, wurde eine eigene Trainingszeit für die Schüler freudig begrüßt, die sich äußerst positiv auf den weiteren Fortgang in der Sparte auswirken sollte.

Auch die Saison 1981/82 war geprägt von zahlreichen Freundschaftsspielen, die überwiegend zugunsten des TuS Harsefeld ausfielen. Auffallend war, dass man selbst gegen Vereine mit klangvolleren Namen, die sich seit Jahren längst in der Eishockeyszene etabliert hatten, mithalten konnte. Nicht zuletzt angelockt durch die Spielkunst des sich immer mehr zum Spielmacher und Vollstrecker entwickelnden 19jährigen Holländers Martin "Tino" de Bruijn, der seinerzeit als Soldat in der Seedorfer Kaserne stationiert war, strömten bis zu 350 (!) Zuschauer zu den Freundschaftsspielen. Selbst im Nachwuchsbereich zeigte sich der Run auf diese für die Region neue Sportart, kamen doch zum ersten Spiel des Schülerteams gegen den TSV Adendorf über 200 begeisterte Neugierige, wie die hiesige Presse zu berichten wusste. Jüngster Debütant in diesem Treffen war der erst 8 Jahre alte Rolf Corleis, der auch heute noch – also 28 Jahre später - zu den großen Stützen der 1. Herrenmannschaft zählt.

Zu Beginn der 4. Saison (1982/83) begab man sich dann auf eine völlig neue Ebene, meldete sich doch die Herrenmannschaft zum geregelten Punktspielbetrieb in der Landesliga Niedersachsen an. Zwar ging die Premiere mit 4:8 gegen den EC Hannover vor gut 300 Zuschauern noch daneben, doch im Laufe der Saison wusste man sich immer mehr zu steigern, so dass eine erhebliche Anzahl von Spielen zugunsten des TuS entschieden werden konnte (u.a. gegen ASV Hamburg, Clausthal-Zellerfeld, Wilhelmshaven). Höhepunkt sollte das letzte Saisonpunktspiel in der mit über 600 Besuchern gut gefüllten Harsefelder Halle (unter ihnen tonangebend der am 15. Februar 1983 gegründete Fanclub "Kelle 83") sein, das mit einem klaren 11:5 der Gastgeber endete und dem TuS-Team den erstaunlichen 3. Tabellenplatz sicherte.

Noch erfolgreicher sollte die Saison 1983/84 werden: das wiederum vom Hamburger Trainer Walter Kienast geführte Team zeigte sich als König der Landesliga und ließ sich auch durch eine 2:4-Niederlage gegen den vorjährigen Titelträger EC Nordhorn die Meisterschaft nicht mehr nehmen. Über 1200 Zuschauer füllten bei diesem Match, das sogar im TV übertragen wurde, die Eissporthalle in Harsefeld und dokumentierten somit den vorläufigen Höhepunkt in der erst jungen Geschichte dieser TuS-Sparte.

Abb. Meistermannschaft Saison 83/84
Oberste Reihe:Andreas Priebe, Chris Ziebarth, Benno Grajcyk, Peter Freye, Jens Kruse, Peter Thoms, Ralf Säland, Axel Butschkadoff. Frank Butschkadoff und Betreuer Detlef Will Mittlere Reihe: Stefan Werther, Kassenwartin Karin Evers, Gerd Sablotny, Hans-Hermann Mindermann, Ralf Brunsen, Stefan Kück, Thorsten Lange, Ralf Fitschen, Stefan Kühn, Hans-Peter Heinrich und Obmann Heino Evers Untere Reihe sitzend: Hartmut Bremer, Detlef Schnackenberg, Thomas Lehmann. Hans-Jörg Schubert. Trainer Walter Kienast, Marc-Eric Tiedemann, Tino de Bruijn, Andreas Haupt. Uwe Niestedt

Leider konnte man aus finanziellen Gründen das Aufstiegsrecht in die Regionalliga nicht wahrnehmen, was sicherlich zum Unmut bei einigen Aktiven führte, konnte man doch den sportlich errungenen Lorbeer nicht in ganzem Maße auskosten. Rückwirkend betrachtet, ist der konsequente Weg des TuS Harsefeld, sich nicht auf finanzielle Spielchen und Abenteuer einzulassen, sicher der richtigere, betrachtet man die Bankrotterklärungen vieler anderer Vereine, die in der deutschen Eishockeyszene an der Tagesordnung sind.

Als Konsequenz des Nichtaufstiegs musste man die Saison 1984/85 mit ausgedünntem Spielerkader und mit neuem Trainer (Hansy Dreher) wiederum in der Landesliga Niedersachsen angehen. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen langte es am Ende zu einem 5. Tabellenplatz, der - wie sich noch herausstellen sollte - von besonderer Bedeutung war. Als Positivum am Rande ist zu vermerken, dass durch eine Erweiterung der Eissporthalle (zusätzliche Sanitär- und Umkleideräume) die Aktiven endlich adäquate Bedingungen zur Ausübung ihrer schweißtreibenden sportlichen Betätigung fanden.

Wie schon erwähnt, hatte der erreichte Vorjahresplatz zur Folge, dass dem TuS Harsefeld für die Saison 1985/86 die Möglichkeit gegeben wurde, als Nachrücker in die Regionalliga aufzusteigen, da die davorplatzierten Mannschaften ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnahmen. Und diesmal packte man die Gelegenheit beim Schopfe! Somit war eine späte Genugtuung für den Aufstiegsverzicht zwei Jahre zuvor gegeben. Doch leider wurden die euphorisch aufspielenden Cracks recht bald von der (finanziellen) Realität wieder eingeholt: nach einer glänzenden Punktspielvorrunde erreichte die 1. Herrenmannschaft die Aufstiegsrunde zur Oberliga, die Teilnahme daran wurde jedoch aufgrund unsicherer Kostenlage (weite Fahrten etc.) abgeblasen. Gekennzeichnet vom (verständlichen und nachvollziehbaren) Frust wurden die Spiele der folgende Relegationsrunde recht lustlos absolviert, dennoch sollte es am Ende zum vorletzten Platz reichen, der immerhin den Verbleib in der Regionalliga sicherte. Die mit zahlreichen Nachwuchsspielern gespickte 1b-Mannschaft zahlte in ihrer ersten Punktspielsaison in der Landesliga noch reichlich Lehrgeld, doch war ein Trend zu besseren Zeiten bereits erkennbar. Positiv auch der Trend im Nachwuchsbereich, wo erstmals ein Team an Punktspielen teilnehmen konnte.

1986/87 sollten ebenfalls nur kleine Brötchen gebacken werden, von Beginn an kämpfte man gegen den Abstieg, in der Relegationsrunde allerdings zeigte sich wieder der alte Kampfgeist der letzten Jahre und bescherte einen Klassenerhalt sichernden 2. Platz. Für Furore sorgte hingegen die Schülermannschaft des TuS: mit einem vielumjubelten 6:2 Sieg in Hannover sicherten sich die Jungs um Trainer Günter Grotzke den Titel des Niedersachsenmeisters. Endlich zahlte sich die langjährige Arbeit aus und machte deutlich, dass zum Erstaunen der etablierten Großstadtclubs durch nimmermüden Einsatz auch für Vereine "aus der Provinz" Meisterehren machbar sind.

Im Nachhinein betrachtet sollte die Saison 1987/86 zum absoluten Desaster werden: mit einer Mannschaft, die nicht annähernd Regionalliga-Niveau hatte, war man in dieser Liga völlig fehl am Platze. So setzte es durchweg zweistellige Niederlagen und die Bilanz nach nur 7 Spieltagen markiert mit 0:14 Punkten und 9:112 Toren den absoluten Tiefstpunkt.

Nach einer Massenkeilerei im Spiel gegen FASS Berlin zog die Vereinsführung die Notbremse und nahm das Team aus dem laufenden Spielbetrieb zurück. Dennoch konnte die Saison versöhnlich ausklingen, da die zusammengelegte 1. und 1b-Mannschaft das Endspiel um den Pokal des Niedersächsischen Eishockeyverbandes gegen den ESC Wedemark mit 10:1 für sich entscheiden konnte. Durch ihren letztjährigen Meistertitel qualifizierte sich die Schülermannschaft für die Aufstiegsrunde zur Deutschen Schülermeisterschaft und belegte einen hervorragenden 3. Rang.

Einen Neuanfang gab es 1988/89 in der Niedersachsenliga. Zwar waren Siege noch die Ausnahme, aber immerhin gelang es, das ins Schlingern geratene Eishockeyschiff wieder ein wenig zu stabilisieren. Wesentlich erfreulicher und erfolgreicher wurde jedoch im Nachwuchsbereich gearbeitet: fast 50 aktive Spieler belegten den enormen Fortschritt. Glanzlicht war der Niedersachsenmeistertitel der Jugendmannschaft, die nicht ein einziges Spiel verlor.

Mit dem von der Düsseldorfer EG gekommenen tschechischen Spieler-Trainer Frantisek Clpac sollten wieder bessere Zeiten für die 1. Mannschaft heranbrechen. Grundlage für eine erfolgreiche Saison 1989/90 in der Niedersachsenliga war ein verschärftes Sommertraining, so dass bereits zu Saisonbeginn körperliche Fitness vorhanden war. Deshalb war es nicht weiter verwunderlich, dass der TuS "marschierte", allerdings wurde die Meisterschaft leichtfertig durch ein 2:4 im letzten Spiel beim Tabellenvorletzten ESC Wedemark 1b "vergeigt". Tröstlich immerhin das Erreichen der Aufstiegsrunde zur Regionalliga, die jedoch nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Mittlerweile gehörte es zum guten Ton, dass es im Nachwuchsbereich zumindest einen Meistertitel pro Saison zu bejubeln gab. Diesmal stellte wieder die Schülermannschaft den Niedersachsen- meister.

Mit neuem Spieler-Trainer - nämlich dem ehemaligen Nationalspieler der Tschechoslowakei Cestmir Kordle - begann die neue Saison 1990/91 und mit ihm eine Ära des Fairplay. Noch heute - nach über 10 Jahren - schwärmen die seinerzeit von ihm trainierten Spieler von "ihrem Cenda". Zwar sollte im ersten Jahr seiner Tätigkeit die sportlichen Lorbeeren noch Bonsaiformat haben (5. Platz der 1. Herrenmannschaft in der Niedersachsenliga), doch wie so oft stellt sich bei ehrlicher, fundierter Arbeit der Erfolg erst später ein.

In der neu formierten Verbandsliga Nord-Ost langte es 1991/92 für die 1. Herrenmannschaft trotz Verstärkungen im Spielerbereich (der Tscheche Vladimir Vasek und der Pole Ryszard Janus sorgten für internationales Flair im Team) abermals nur zu einem 5. Platz, der zwar zur Regionalliga-Aufstiegsrunde berech- tigte, doch gleichzeitig auch die Endstation bedeutete. Weiterhin kräftigen Zulauf verzeichnete der Nachwuchsbereich, der mittlerweile mit 5 Teams im Eishockeygeschehen präsent war. Bedauert wurde der (allerdings nur vorübergehende) Rückzug des Nachwuchstrainers Günter Grotzke nach über 10 Jahren erfolgreicher Tätigkeit.

Neben zahlreichen Meisterschaften mit "seinen Jungs" entwickelte sich unter seinen Fittichen auch eines der erfolgreichsten Talente, dass das Harsefelder Eishockey hervorgebracht hat: Stefan Tillert. Dieser großartige Spieler, der es zu zahlreichen Einsätzen im deutschen Nationaltrikot der Jugend und Junioren (u.a. Junioren-WM in Kanada) brachte war später bei verschiedenen Clubs als Profi tätig.

Endlich war es soweit: in der Saison 1992/93 beherrschte der TuS das Spielgeschehen in der Verbandsliga Nord-Ost und sicherte sich den Meistertitel. Allerdings wurden in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga die Leistungsgrenzen deutlich aufgezeigt, so dass nur ein zählbarer Erfolg gegen FASS Berlin heraussprang.

Auch die wieder neuformierte 1b-Mannschaft entwickelte sich unter der Leitung von Detlev Schnakenberg prächtig und konnte sich über regen Zulauf nicht beklagen. Auch in der Folgesaison (1993/94) gab es für die Harsefelder Cracks in der Verbandsliga keine Gegner: verlustpunktfrei konnte die 2. Meisterschaft nacheinander gefeiert werden und das gegen zumindest papiermäßig so starke Vereine wie Wolfsburger EG, Rostocker EC, Hamburger Crocodiles oder ESG Salzgitter, besonders die Spieler des letztgenannten dürfte ihr 6:32 (!!!) gegen den TuS wohl bis ans Ende ihrer Eishockey-Laufbahn verfolgen. Nach Jahren des Wiederaufbaus und des leistungs- sowie zahlenmäßigen Zuwachses war es endlich soweit: das 1b-Team stellte sich den Gegnern im Punktspielbetrieb, zunächst allerdings mit verhaltendem Erfolg.

Abb. Meistermannschaft Saison 93/94 die den Regionalligaaufstieg sicherstellte.
Obere Reihe von links: Rolf Corleis, Lars Pörschke Siegfried Klimpki, Timo Gallein, Thomas Wolf, Ralf Brunsen, Gunnar Wolff, Stephan Kuhn, Ralf Petruschka, Vladimir Vasek, Axel Förster, Rudolf Säland ( Obmann ) Untere Reihe: Marco Pörschke, Markus Günther, Mario Nass, Cestmir Kordle, Robert Papst, Ralf Krumm, Stefan Säland .

Das 1b-Team konnte die Punktrunde in der Landesliga Hamburg mit einem respek- tablen 3. Platz abschliessen. Auch ein Ein-ladungsturnier in Osterode wurde gewon- nen, trotz starker Gegner aus Bayern und Berlin. Im Erwachsenenbereich wurde eine "1c" Hobbymannschaft ins Leben gerufen. Nach Jahren der Abstinenz rückte die 1. Herrenmannschaft wieder in das Oberhaus der Amateurligen (Regionalliga Nord-Ost) auf und erspielte sich in der Saison 1994/95 nach einem missglückten Start (0:8) Punkte noch einen respektablen 4. Platz in der Meisterschaft. In stetem Aufwind befand sich auch der Nachwuchsbereich, in dem es aufgrund der hohen Spielerzahlen allerdings zu Problemen im Trainingsbereich kam, wo sich z.T. mehr als 30 Kinder eine halbe Eisfläche teilen mussten. Um so erstaunlicher der ständige Leistungs- zuwachs und das Durchsetzen gegen Teams, die weitaus bessere Trainings- möglichkeiten vorfanden.

Da das Niveau in der Regionalliga permanent zunahm wurde es notwendig, sich in erheblichem Maße zu verstärken, um den Zuschauern attraktive Begeg- nungen zu bieten. So nahm in der Saison 1995/96 die Internationalität innerhalb der Mannschaft weiter zu, indem man den Russen Sergej Schiwrin und der Finne Jari Karppi integrierte. Besonders der Russe erwies sich als exzellenter Könner seines Fachs und wurde mit 80 Punkten (45 Tore und 35 Vorlagen) bester Scorer. Dennoch kam man in der Endabrechnung nicht über einen 7. Platz hinaus. Weiter im Aufwind war das 1b-Team, das in der Meisterschaftsrunde der Landesliga Niedersachsen sowie im anschließenden Norddeutschen Mannschaftspokal jeweils einen beachtlichen 3. Platz belegte. Fortgesetzt wurde die konstant erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich, wobei die herausragende Leistung der Knabenmannschaft vorbehalten blieb, die mit 12 Siegen in Folge unangefochtener Sieger der Hamburg-Gruppe wurde.

Um nicht in die Rolle des Punktelieferanten zu verfallen, sah sich die Spartenleitung genötigt, das 1. Herrenteam auch in der Saison 1996/97 durch neue Spieler aufzuwerten. Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ dabei Goalie Jens Rutenberg, der für einige Jahre zum Liebling der Fans avancierte. Trotz der Neuzugänge war es stets das Bestreben der Verantwortlichen, möglichst viele Aktiven aus eigenen Reihen präsentieren zu können. Nach wie vor lag der Anteil bei über 50 %, was in dieser Spielklasse völlig unüblich war. Trotz aller Mühen langte es in der Meisterschaft "nur" zu einem 6. Platz. Besser lief es im Regional-Cup: nachdem man mit dem ehemaligen DDR-Nationalspieler und WM-Teilnehmer Dieter Kinzel einen neuen Coach an der Bande hatte, setzte sich das Team der 1. Herren im Halbfinale mit zwei überraschenden Siegen über den haushohen Favoriten Rostocker EC hinweg und unterlag erst im Finale dem REV Wilhelmshaven. Nach mittelmäßigem Meisterschaftsverlauf trumpfte das 1b-Team bei den Spielen um den Norddeutschen Mannschaftspokal förmlich auf, wobei sogar der klassenhöher spielende ESC Schierke mit einem 9:0 auf dem Weg ins Finale aus dem Weg geräumt wurde. Dieses zu Null-Spiel, mit dem sogenannten "Shootout "des TuS-Torwarts Stefan Säland, wurde auch in der nationalen Fachpresse erwähnt. Im Endspiel, das allerdings erst im letzten Drittel entschieden wurde, fanden die Harsefelder dann jedoch mit der Berliner Spielvereinigung ihren Meister. Immerhin gelang dem TuS mit der Finalteilnahme beider Mannschaften etwas, was noch vorher keinem anderen Verein geglückt war. Aushängeschild im Nachwuchsbereich war abermals die Knabenmannschaft, die sich neben der Norddeutschen Vizemeister- schaft auch über den Sieg im international stark besetzten Einladungsturnier im holländischen Groningen (im Endspiel wurden die Blue Kings aus der tschechischen Republik mit 5:0 vom Eis gefegt) freuen durfte.

1997/98 sprang für die 1. Herren trotz einiger Verstärkungen (u.a. der Ex-DDR-Nationalspieler Frank Däsler) ebenfalls wieder der 6. Platz heraus, allerdings muss berücksichtigt werden, dass durch den Wegfall der 2. Liga sich der TuS Harsefeld plötzlich in der dritthöchsten Spielklasse befand - so hoch wie nie zuvor. Den Coup der Saison landete das "unglaubliche 1b-Team": mit 18:2 Punkten wurden sie Niedersachsenmeister.

Niedersachsenmeister 97/98 : TuS Harsefeld 1b
Obere Reihe von links: Ralf Petruschka, Karsten Peper, Carsten Schomaker, Michael Peters, Ralf Säland, Martin Behrmann, Rene Dierks, Jens Gildenstern, Axel Butschkadoff, Heino Evers ( Ligaleiter NEV ), Herbert Holz ( Obmann ) ; kniend : Trainer Frank Butschkadoff, Udo Gerdau, Martin de Bruijn ( Tino ) , Marcel Prigge, Ingo Borchers Alexander Stumpf, Detlef Schnackenberg,; liegend : Anthony Schelling, Stefan Säland.

Der Kader der 1c-Truppe wuchs weiter an, so dass insgesamt (inkl. Nachwuchsbereich) rund 200 Eishockey-Spieler für den TuS Harsefeld die Eisflächen in Deutschlands Norden "bevölkerten". Glanzlicht der Saison 1998/99 war die 1. Herrenmannschaft, die den 4. Platz der Regionalliga Nord-Ost erreichte und nur hauchdünn die Aufstiegsrunde zur 1. Liga verpasste. Mit Stephan Tillert, Michael Kratz und Robert Hoffmann fanden junge Leistungsträger den Weg ins Team, die allesamt über große internationale Erfahrungen aus zahlreichen Länderspielen der deutschen Junioren-Nationalmannschaft verfügten. Höhepunkt der Heimspiele war der 4:1-Heimsieg gegen den Meisterschaftsaspiranten KEV Hannover vor über 900 begeisterten Zuschauern.

Die größte Kulisse erwartete den TuS jedoch in Berlin: gegen die Eisbären Juniors gab es vor über 5.000 Besuchern im legendären "Wellblechpalast" ein ausverkauftes Stadion. So kann es gehen im Sport: nach der Meisterschaft im Vorjahr blieb der 1b in der Folgesaison nur die "Rote Laterne" des Tabellenletzten in der Niedersachsenliga. Nachdem bei den Jüngsten - den Kleinstschülern - sogar 2 Mannschaften gemeldet waren, verfügte der TuS nun sogar über 5 Nachwuchsteams, was selbst bei Großvereinen in der Eishockeyszene immer wieder zu Be- und Verwunderung führte.

Den absoluten Höhepunkt in der Geschichte des Harsefelder Eishockeys markierte die 1. Mannschaft in der Saison 1999/2000: die Mannen um Coach Dieter Kinzel, dessen kontinuierliche Arbeit der letzten Jahre endlich Früchte trug, sicherte sich in der Regionalliga die Vizemeisterschaft und damit die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Statt aus Hamburg und Bremerhaven kam die neuen Kontrahenten nun aus Frankfurt, Hamm, Lahntal, Dorsten oder Herford und boten den Harsefelder Fans so manchen Leckerbissen. Dass der Aufstieg von vornherein kein Thema war, musste jedem klar sein. Nur das Dabeisein zählte und doch verkaufte man sich so teuer wie möglich. Dass neben den sportlichen Erfolgen auch die Integration so junger Spieler wie die der erst 16-jährigen Gabriel-Zwillinge aus den eigenen Nachwuchsreihen in den Kader stets eine vorrangige Aufgabe des Trainers war, sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Auch die 2. Mannschaft verstärkte sich zusehends mit jungen Leuten und nannte sich fortan folgerichtig 1b-Junior-Team.

Abb. im Vordergrund: Routinier Martin de Bruijn ( Tino ), der das Eishockey in Harsefeld vor allem in den Anfangsjahren stark prägte, unterstützt jetzt die 1b Juniors. In der laufenden Saison 02/03 konnte er das 100.Tor für seine Mannschaft erzielen. Hierfür erhielt von Mannschaft und Trainer einen Pokal. Im Hintergrund : Martin Behrmann

Völlig unverständlich und zumindest für Außenstehende nicht nachvollziehbar war nach dem Riesenerfolg des Vorjahres der Verzicht auf als Trainer in der Saison 2000/2001. Für Dieter Kinzel wurde mit Thomas Kempf ein neuer Trainer benannt, der trotz aller Bemühungen auch nicht im Entferntesten in die Fußstapfen seines Vorgängers treten konnte. Da auch der Kader ausgedünnt war und nicht mehr die Qualität der Vorjahre aufwies, blieb ein Abrutschen ins Mittelmaß unausweichlich. Dieses wiederum führte zu einem ziemlichen Rückgang bei den Zuschauerzahlen, was dann so manchen finanziellen Engpass heraufbeschwor. Im 1b-Junior-Team hin- gegen ging es unter Trainer Vladimir Vasek sportlich wieder bergauf: immerhin langte es zu einem guten Mittelfeldplatz in der Niedersachsenliga.

2001/2002 wurde wieder Dieter Kinzel an seinen alten Posten zurückgeholt. Nachdem der Verband (mal wieder) die 2. Liga aufgelöst hatte, tummelten sich in der Regionalliga eine Vielzahl von Profi- bzw. Halbprofiklubs (Hannover, Wilhelmshaven, Timmendorf, Adendorf). Eine kapazitätsmäßige und finanzielle Überforderung der "Kleinen" zeichnete sich also schon vor Saisonbeginn ab, dennoch wollte man seitens der Spartenleitung den Harsefelder Spielern die Regionalliga erhalten und stürzte sich in das Abenteuer. Mit einem zahlenmäßig engbrüstigen Kader, in dem so mancher noch nicht ausgereifte Juniorenspieler die Lücken stopfen musste, hielt man unerwartet gut mit und erstaunte viele Pessimisten, die schon das Schlimmste befürchtet hatten. Lange mischte der TuS im Mittelfeld mit, um erst am Ende der Vorrunde auf dem immerhin noch unerwartet guten 10. Platz einzulaufen. Die Relegationsrunde mit nochmals 8 Spielen gelang es ausgeglichen zu gestalten.

Abb. Ralf Brunsen, der einzig verbliebe Spieler aus der Meistermannschaft von 1983, somit seit über 25 Jahren in der 1.Herrenmannschaft des TuS Harsefeld.

Somit stand das Thema Abstieg nicht zur Debatte, womit nach insgesamt 40 Pflichtspielen (!!!) in nicht einmal 6 Monaten das Saisonziel zumindest sportlich erreicht war. Nach ähnlich unmöglichen Bedingungen in der Ligeneinteilung wie im Vorjahr entschloss sich ein großer Teil der "gebrannten Kinder" für die laufende Saison 2002/2003 lieber freiwillig den Rückzug in niedrigere Ligen anzutreten. So spielt auch unser Club nach 8-jähriger ununterbrochener Regionalligazuge- hörigkeit wieder in der Verbandsliga. Ein klares Zeichen der Vernunft! Diese Verbandsliga hätte auch sportlich interessant gestaltet werden können, wenn sich nicht die Mehrzahl der Vereinsvertreter für eine völlig unsinnige Aufteilung in zwei Gruppen a' 5 Mannschaften ausgesprochen hätte, woraus resultiert, dass es im Laufe der Punktspielrunde nur zu 8 Begegnungen (4 Heimspiele) kommt und es somit wochenlang keine Möglichkeit gibt, das Team in heimischer Halle zu sehen. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, muss wohl stark angezweifelt werden! Nichts desto Trotz hinterlässt der TuS bislang einen guten Eindruck und nimmt aktuell das Amt des Tabellenführers ein. Ziel bleibt natürlich die Rückkehr in die Regionalliga, aber erst nachdem dort wieder geordnete Verhältnisse anzutreffen sind.

Die Letzten Jahre 2003 – 2010 wurden von drei Schwerpunktaufgaben bestimmt. Immer deutlicher und problematischer wurden die Auswirkungen der Defizite in der Führungsarbeit für den Nachwuchsbereich Anfang des jetzigen Jahrtausend. Zu einseitige waren die Handlungen und Ressourcenverteilungen der Sparte auf den Herrenbereich ausgerichtet. Die Zahl der damals motivierten und geworbenen Kleinst- und Kleinschülerspieler/innen war viel zu gering um den eigenständigen Bestand aller Nachwuchsmannschaften zukunftsgerichtet zu sichern. Die Folgen waren erst die Bildung von Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen und die zeitweilige Nichtmeldung einzelner Jahrgangsmannschaften. Seit 2005/2006 wird dem in der Sparte äußerst massiv und erfolgreich entgegen gewirkt. In den jüngsten Jahrgangsstufen wurde die Spieler/innendecke enorm aufgebaut. Die Fehler der frühen 2000er Jahre werden sich jedoch noch mindestens bis 2013 belastend auswirken.

Der zweite Schwerpunkt der Arbeit der letzten Jahre lag und liegt auf der Umsetzung eines möglichst störungsfreien Generationswechsel in der 1. Herrenmannschaft. Zahlte man noch mit der in großen Teilen verjüngten Herrenmannschaft in der Saison 2005/2006 viel Lehrgeld, so zahlte sich dieses jedoch in den darauf folgenden Saisons durch erfolgreiche Platzierungen aus. Die in dieser Phase von Trainer Vladimir Vasek äußerst erfolgreich geführte Mannschaft erlangte nach guten Platzierungen in der Saison 2006/2007 und 2008/2009 in der Saison 2009/2010 einen Regionalligaaufstiegsplatz. Auf Grund einer erneuten Ligenreform des nieders. Landesverbandes ergab sich sogar die Möglichkeit zum Aufstieg in die Oberliga (dritthöchste Spielklasse). Diese Option wurde aber aus sportlichen und finanziellen Gründen nicht genutzt.

Im ersten Jahrzehnt der 2000er mauserte sich die Herren 1b Mannschaft zum Serienmeister der Landesliga und wenn es die 1b mal nicht schaffte, holte sich die 2009/2010 gemeldete Herren 1c Mannschaft (Jugend und Juniorenspieler) den Meistertitel.

Dritte Handlungsschwerpunkt der letzten 5 Jahre war bedauerlicherweise wieder einmal das liebe (meist fehlende Geld). Die Einführung von Eishallennutzungsgebühren für den gemeinnützigen Sportbetrieb durch die Samtgemeinde Harsefeld führte von Heute auf Morgen zu jährlichen finanziellen Mehrbelastungen von rund 10.000,- €. Gleichzeitig verabschiedeten sich aus betriebwirtschaftlichen Gründen einige der größeren Sponsoren aus der Unterstützung und auch dem Hauptverein plagten finanzielle Sorgen. Um so stärker darf gelobt werden, das auch dieses Problem offensichtlich gut gemeistert wurde. Trotz des im Vergleich zu anderen Vereinen nutzbaren "Minibudget" werden auch in Zukunft die sportlichen Erfolge der TuS Harsefeld Tigers die Berichterstattung der Medien bestimmen und nicht Pleite- und Auflösungsmeldungen. Seit mehreren Jahren spielen "nur" Harsefelder Jungs in der höchsten Herrenmannschaft. Dies erfolgreich und ohne einen "bezahlten Amateur". Das alleine gibt ein gutes Gefühl.
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